In sehr vielen Situationen ist das Leerverkaufen von Aktien so als ob man ein geschundenes Pferd zusätzlich prügelt. Das Klatschen der Peitsche ruft noch zusätzliche Prügler auf den Plan. Starke, große Pferde können überleben, schwache, kleine Pferde gehen zum Schlachter. 

(Helmut Pollinger, September 2008)

Montag, 17. November 2008

"Wir sind eher Opfer als Täter"

Sie wetten auf Firmenpleiten und den Niedergang von Staaten: Der Ruf von Hedgefonds ist so mies, dass nun beim Weltfinanzgipfel eine Regulierung gefordert wird. Fondsverkäufer Markus Sievers wehrt sich im SPIEGEL-ONLINE-Interview, spricht über die Krise seiner Branche - und preist sie als Stabilitätsgarant.



Man könnte schon beinahe Mitleid haben mit den Hedgefonds! Geflissentlich wird aber die Spekulation mit Hebelprodukten, die direkten Einfluss auf den Kurs haben verschwiegen, die eigentlich einen Hauptteil des Geschäftes der meisten Hedgefonds ausmachen.


Das Beispiel mit der Lufthansa ist so absourd, dass es schon witzig ist. o meint Herr Sievers:

"Wenn zum Beispiel die Lufthansa sich gegen Schwankungen des Kerosinpreises auf Terminmärkten absichert und auf steigende Kurse wettet, muss es auch Spekulanten geben, die dagegen halten. Sonst gerät der Markt aus dem Gleichgewicht."


Dies könnte man fast glauben! Dazu müsste man aber auch glauben, dass die Verantwortlichen der Lufthansa den Verstand eines Schimpansan haben, und ihre Absicherungsprodukte zu jedem Preis kaufen!


Natürlich hat Herr Sievers keine Freude an einem Leerverkaufsverbot oder Beschränkung, denn dies würde vielen Hedgefnds die Lebensgrundlage entziehen.